Paddeln um Korsika 2014
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An diesem Sonntagmorgen wachte ich 5.30 niedergeschlagen und deprimiert auf. Ich hatte noch spät am Abend Horst und Ilona, Jugendfreunde, die zufällig in Korsika Urlaub machten, angerufen und ihnen mein Unglück geschildert. Sie erklärten sich sofort bereit heute am Sonntag nach Ajaccio zufahren und mir finanziell auszuhelfen. Ich war ihnen sehr dankbar und freute mich, sie endlich einmal wiederzusehen, wenn auch unter diesen traurigen Umständen. Also rasierte ich mich und machte mich auch sonst landfein. Meine Zeltutensilien trug ich zum Campingplatz hinauf und ab Mittag stellte ich mich an die Straße, damit sie das Hotel Pineda auf keinen Fall verfehlten.
Es war wie in alten Zeiten, nur dass wir 40 Jahre älter waren. Horst meinte noch, wenn du nach Galeria kommst besuchen wir dich noch einmal. Vielleicht sogar wenn du in Porto bist. Es ist eine große Strecke, sagte ich nur, aber ich versuche es. Schließlich machten sich die Beiden wieder auf den Weg nach Calvi zu ihrer Pension. Ich war ihnen sehr dankbar, dass ich nun wieder etwas kaufen und bezahlen konnte.
Am Montag lief ich schon in aller Frühe in die Stadt. Ich musste mir ein Ladegerät für mein Handy besorgen. Mit viel Glück wurde ich fündig. Den ganzen Tag lief ich in Ajaccio herum und schaute mir in ziemlich melancholischer Stimmung die Stadt an, bis ich dann am Nachmittag wieder zum Campingplatz lief. Dort bereitete ich mich auf die Weiterfahrt morgen früh vor. Ich trank auch an diesem Abend ein leckeres Pietra Bier und ließ auf diese Weise meine Wunden heilen. |
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19. Paddeltag 34 km
Dienstag 27.5. Ajaccio – Golf von Liscia, Campingplatz hinter Strand Bereits 5.30 Uhr bin ich auf den Beinen. Der Himmel ist bedeckt, aus West weht ein leichter Wind und eine erstaunlich hohe Dünung brandet an den Strand. Eine seltsame Ruhe liegt über der Küste, schwer wie Blei. 7 Uhr morgens lege ich ab mit einem Gefühl der Leere als hätte ich hier ein Teil meines Selbst zurück gelassen. Aber am Kap von Parata geht es, wie nicht anders zu erwarten hoch her. Westwind und hohe Wellen, die mächtig gegen die Felsen anbranden, sowie eine Strömung, die dafür sorgt, dass ich nur zentimeterweise um die Felsnadel herum komme.
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1 Ruhetag Camping Liscia
Würde ich heute weiter paddeln, hätte ich mich schon gestern abend darauf vorbereiten müssen. Auch hätte ich spätestens 6 Uhr morgens wieder auf den Beinen sein und alles wieder zum Strand zurücktragen müssen. Heute ist es zu spät, also plane ich meine Weiterfahrt für Morgen und stehe somit auch erst gegen 8 Uhr auf. Ich frühstücke in Ruhe, wasche Wäsche, trockne und räume das Boot auf. Ausführlich mache ich mir Gedanken, wo ich morgen einsetzen könnte. Bis zu dem kleinen Teich am Strand, durch den auch ein Bach fließt, sind es nur einige Meter. Wollte ich das Boot allein zur Einsatzstelle am Strand bringen, wäre es sinnvoll, es durch den Teich und anschließend durch den Bach zu treideln. An der Mündungsstelle am Strand wäre die Brandung am geringsten.
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20. Paddeltag 26 km
Donnerstag 29.5. Golf von liscia – Golf von Chiuni Ich zögere nicht und schleppe schon 6 Uhr meine ganze Bagage zum Strand hinunter. Der Zeltplatz liegt noch in tiefem Schlaf, da treidle ich schon das Boot den Bach zum Meer hinunter. Der Himmel ist leicht bewölkt, der Wind weht aus Südost und die Brandung hat etwas nachgelassen. Ich knie gerade am Bach und stopfe einen Sack nach dem anderen in mein Boot, als Reinhold und Angelika kommen und mir gleich helfen. Mittlerweile schlagen die Wellen schon wieder weiter auf den Strand und ich beeile mich abzulegen. Herzliche Verabschiedung von den Beiden. 8.45 Uhr schiebt mich Reinhold im Bach an, ein paar Paddelschläge und ich bin durch die Brandung und wieder auf dem Meer. Noch ein Blick zurück in die Bucht von Liscia zeigt mir die Schönheit der korsischen Westküste.
Nach 3 Stunden Paddelei steuere ich auf einen Strand bei Sagone zu. Ich glaube der Hunger macht mir zu schaffen und so frühstücke ich erst einmal ordentlich Brote mit Käse und frisches Wasser dazu. Obwohl heute die Sonne scheint, ist es nicht zu heiß. Immer mehr Badegäste tauchen auf und genießen das Strandleben. Auch ich genieße die Ruhe und den kühlen Wind und hätte mir gut vorstellen können, bis zum Abend zu bleiben.
Zum Abendessen brate ich mir Spiegeleier mit Schinken und dazu ein Pietra Bier. Ich war restlos zufrieden und nun ging es mir richtig gut. Es ist einfach wunderschön von einer geschützten Bucht aus dem Sonnenuntergang zuzusehen. Später in der Nacht ist der Himmel so klar, dass die Sterne funkeln und die Milchstraße ein gut sichtbares Band über das Firmament zieht. |
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21. Paddeltag 25 km
Freitag 30.5. Golf von Chiuni – Porto Ein ungewohnter Anblick! Der kleine dunkle Kiesstrand liegt in den Strahlen der Morgensonne. Ich bin ein wenig verwundert, dass sich die See nicht wie sonst üblich über Nacht beruhigt hat. Ein besonderes Zeichen? Ich weiß es nicht, bin aber besonders aufmerksam. Diesmal frühstücke ich ordentlich Brot mit dicken Schinkenscheiben, um nicht wieder wegen Hunger einzubrechen. 8 Uhr schlängele ich mich vorsichtig an den Ufersteinen vorbei. Ich bin tief beeindruckt von den stark zerklüfteten Felstürmen, die im schönsten karmesinrot in der Sonne leuchten.
An einem Kiesstrand, auf den ich kaum mein Boot ziehen kann, bin ich dem Spiel der Formen und Farben besonders nah. Die roten Felsen steigen hinter mir steil und hoch auf und dadurch, dass sie im Schatten liegen, geht ein wunderbar kühler Hauch von ihnen aus. Natürlich bin ich auch froh eine ruhige Bucht gefunden zu haben, um ein wenig zu essen und auszuruhen. Die kleinen Häuser am Strand scheinen verlassen. Ich stöbere ein wenig zwischen ihnen herum und stoße auf einen kleinen Wasserfall, der sich in ein Felsbecken ergießt.
Ein Tourist macht ein Bild von mir und dann sehe ich vom Berghang aus, dass das Meer versucht, mein Boot ins Wasser zu ziehen. Ich eile zum Strand. Es wird Zeit, dass ich nach Porto komme.
Wir verstehen uns auf Anhieb und als Walter hört, dass ich hier grundsätzlich vorhabe, meine Tour zu unterbrechen und mich nach Bastia durch zu schlagen, bietet er mir an, mich samt Boot mit nach Bastia, respektive Erbalunga, zunehmen. Dort steht mein Auto und ich werde nach Calvi fahren, um mich auf den GR 20 und die Wanderung vorzubereiten. Ich bin glücklich und Walter sehr dankbar, dass ich mein Boot nicht allein am Strand zurück lassen muss, während ich mit Bus und Bahn nach Bastia fahre. Gemeinsam mit seiner Frau gehen wir noch zum Essen, unterhalten uns angeregt und verabreden uns dann für Morgen 7 Uhr früh am Auto.
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Unterbrechung
Nachdem mich Walter zu meinem Auto nach Erbalunga gebracht hatte, fuhr ich nach Calvi auf den Campingplatz "Les Castors". Hier war ich in der Nähe der Ferienanlage "Le Home", die mir von Horst und Ilona sehr empfohlen worden waren und dessen freundliche Besitzer meinen Postverkehr aus Deutschland in Empfang nahmen. Nochmals vielen Dank für das Entgegenkommen. Die Westküste von Korsika ist berühmt wegen seiner steilen Klippen und bizarren, roten Felsformationen, vor allem im Bereich der Calanche und von Scandola, dem einzigartigen Naturparadies mit vielen Grotten, das alljährlich von vielen Touristen mit Ausflugsbooten besucht wird. So schön und aufregend diese Felsen auch sind, sie bieten dem Seewanderer im Kajak nur selten die Möglichkeit in einer Bucht Schutz zu suchen. Ich hatte mich in Porto auf dem kommunalen Zeltplatz eingerichtet und wartete nun auf Wetterverhältnisse, bei denen ich es wagen konnte, mindestens 36 km bis Galeria zu paddeln. Ganz frei von Risiko ist die Strecke nie, da die Windverhältnisse hier äußerst kompliziert und damit schwer vorhersagbar sind. |
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22. Paddeltag 36 km
Mittwoch 2.7. Porto - Bucht von Galeria, Anlandung Stehe sehr beklommen 5 Uhr auf und schaue sofort nach dem Wetter. Klarer Himmel und Windstille, ich bin beruhigt und zufrieden. Schnell Zelt abgebaut und alles gepackt.
Hinter dem Senino Kap überlege ich ernsthaft, ob ich Girolata anlaufen soll. Ich entscheide mich dagegen, weil ich die außerordentlich günstige Wetterlage, die es mir ermöglicht schnell voran zukommen, nutzen möchte, um bis Galeria zu kommen. Vorher habe ich keine Anlandemöglichkeit. Bizarre Felsen und Felstürmchen im dunklen karmesinrot vermitteln den Eindruck, als seien sie noch nicht lange dem Schlund der Erde entstiegen. Es sieht nach Vulkangestein aus, man ahnt die Eruptionen noch und die kleinen vorgelagerten Inseln, steigen aus der blauen See, als würden sie auch den gleichen Augenblick wieder versinken können.
Ich fotografiere sooft ich kann. Habe ich diese Landschaft bisher als von der Touristikbranche übertrieben dargestellt empfunden, so bin ich jetzt selbst tief beeindruckt. Mir wird auch bewusst, dass es ein großes Glück ist, dieses Naturschauspiel im eigenem Boot zu erleben, mit dem ich mich frei bewegen, mich den Felsen nach Belieben nähern und so lange verweilen kann, bis ich das Erlebnis in mich aufgenommen habe.
Kurz nach Mittag passiere ich Punta Palazzu und den vorgelagerten Felsen, der so charakteristisch für den Naturpark Scandola ist. Es ist brütend heiß. Die See ist immer noch sanft, obwohl mittlerweile ein leichter Wind von Nordwest aufgekommen ist. Langsam weicht das tiefe Rot der Felsen und gezackte Formationen aus dunkelgrauem Granit erheben sich aus dem Meer.
17 Uhr erreiche ich ziemlich erschöpft den Sandstrand von Galeria. Da die Restaurants noch nicht geöffnet haben, mache ich einen Spaziergang zum Sparmarkt und kaufe Wein, Orangensaft, Bier und Salatgemüse. Wieder am Boot steige ich schweren Herzens ein und paddle 18 Uhr weiter zu dem riesigen gegenüberliegenden Strand. Wie selbstverständlich hatte ich angenommen es sei hier auch ein Sandstrand. Aber weit gefehlt, es ist ein steiler Kiesstrand, auf den ich nur mit Mühe mein Boot ziehen kann.
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23. Paddeltag 30 km
Donnerstag 3.7. Ostplage von Galeria – Calvi, Camping Dolce Vita 5 Uhr morgens, es ist heute erstaunlich kalt, aber ich bin zufrieden, denn es herrscht Windstille. Ich will so schnell wie möglich auf das Wasser. Mein Gefühl sagt mir, spätestens mittags wird Wind aufkommen. Gegenüber gestern ist die Situation aber ein wenig entspannter. 6 km weiter könnte ich die Crovani Bucht anlaufen. Vielleicht auch die Nichiareti Bucht nochmals 12 bis 14 km weiter, obwohl ich befürchte, dort auf einen groben mit großen Steinen durchsetzten Strand zu treffen. Ich paddle was das Zeug hält auf das Mursetta Kap zu und dann die zerklüftete Westküste entlang nach Norden zum Kap Cavallo. Es ist erst 11 Uhr und ich kann nichts anderes tun als warten und mich ausruhen. Laut Wetterbericht vor zwei Tagen, waren für heute drehende Winde vorhergesagt. Große Aufgabe nun, ich muss frühzeitig erkennen, wann der Wind dreht. . Am Kap Rossa sehe ich zum ersten Mal den Leuchtturm von Revellata zwischen den Felsen schimmern. Da übermannt mich die Freude und ich zum Ersten Mal auf der ganzen Tour juble ich laut. Nochmals geht es an steilen Felswänden entlang. Der Wind und sehr hohe Wellen kommen direkt von hinten. 16.45 Uhr kommt für mich der denkwürdigste Moment, ich runde das Kap Revellata und das empfängt mich mit riesenhohen Wellen. Den Fotoapparat hatte ich schon draußen, da sehe ich die Gefahr überdeutlich und paddele mit ungeschütztem Apparat aus der Gefahrenzone. Das war knapp! Erst dann machte ich ein Bild mit den Klippen und der Zitadelle von Calvi im Hintergrund.
Froh darüber, auch diesen gefährlichen Küstenabschnitt problemlos hinter mich gebracht zu haben, quere ich in bester Stimmung die Bucht von Revellata zur Zitadelle hinüber. Es sind noch einmal 3 km bis zu dem gelben Militärhaus an der Flussmündung zum Campingplatz Dolce Vita. Ein Soldat beobachtet mich, als ich in den Fluss hinein paddle. Ich bin glücklich und unglaublich erleichtert ohne weitere Schwierigkeiten hier angelandet zu sein. |
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2 Tage Calvi, Camping Dolce Vita
In dieser Nacht hatte ich von hohen Wellen und steilen Felsen geträumt. Bei Sonnenaufgang wackelte das Zelt und ich konnte lange nicht unterscheiden, ob ich nun von der wilden See träumte oder ob tatsächlich ein Sturm über mich hinweg fegte. Doch ich wurde schnell hellwach, als ein ohrenbetäubender Sturm über mich hinweg brauste und Blätter und Äste auf mein Zelt regneten. Nach 20 Minuten war der schlimmste Spuk vorbei, aber nun wehte ein kräftiger Wind aus Westen. Ich lag im Zelt und entschied, nicht weiter zu paddeln sondern heute die Wetterentwicklung abzuwarten.
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24. Paddeltag 48 km
Sonntag 6.7. Calvi Camping Dolce Vita – Bucht von Loto 5 Uhr stehe ich an diesem Sonntag auf und 6.45 Uhr paddele über den Fluss in die Bucht hinaus. Die See liegt ruhig vor mir als sei sie noch im tiefsten Schlaf und die Zitadelle von Calvi träumt in der Morgensonne. Nur ein Fischer zeigt mit seinem geschäftigen Getucker, dass der Morgen erwacht. Ich freue mich an diesem herrlichen Morgen wieder auf See zu sein. Ein blauer Himmel, den auch nicht das kleinste Wölkchen trübt, verspricht einen makellos schönen Tag. Ohne zu zögern paddele ich gleich auf das Kap Caldanu zu und als ich es erreiche, geht es gleich mit kleiner Kursänderung weiter auf die Insel Spanu zu. So allmählich kommt ein leichter Westwind auf und macht das Paddeln sehr angenehm. Nachdem ich gut gespeist habe, gehe ich zum Boot zurück mit dem Gefühl alle Zeit der Welt zu haben. Also erlaube ich mir diesmal ein Bad in den Fluten. Es ist ein wunderbarer Augenblick, als ich in das klare Wasser gehe und noch ein wenig herum schwimme.
Eine junge Frau mit Mann und zwei Kindern nebenan auf dem kleinen Strand ist neugierig und fragt mich direkt, wo ich mit dem Boot herkomme. Ich erzähle ihr etwas von meiner Tour, da meint sie trocken: „Chapeau, dazu brauche man wohl nicht nur Kraft, sondern auch Köpfchen!“ Das hatte noch niemand gesagt.
Schon bald liegt der Strand von Ostriccioni, der eigentlich auch gut das Ende der heutigen Etappe sein könnte, hinter mir. Auch die Bucht von Pinzuta quere ich, bin aber langsamer geworden und paddle an das Kap Acciolu, nicht mit der gleichen Leichtigkeit wie bisher heran. Erst 15.30 Uhr passiere ich es in der irren Hoffnung , dass es bis St. Florent nicht mehr weit sei.
Nach 3 km taucht das Kap Solche auf und ich halte nach einem Strand Ausschau, paddle aber von einem Kap zum anderen ohne auch nur die geringste Möglichkeit für ein Anlanden zu sehen. Nun kommt, was irgendwann kommen musste, ich werde müde und die Kilometer ziehen sich zäh dahin. Dauernd schwirren Motorboote um mich herum, die ich als störend empfinde, wenn sie zu dicht an mich heranfahren. Viele Winken und dann hebe ich mein Paddel mit beiden Händen zum Gruß.
Es ist schon fast 8 Uhr abends als ich an diesem wunderbaren Strand anlege. Ein paar Kinder, die wohl auf den ankernden Booten zuhause sind, spielen noch herum. Ich suche mir eine Stelle am Strand an der einige Baumstämme liegen und treidle das Boot dorthin. Auf dem Baumstumpf koche ich mir eine Erbsensuppe und trinke ein Pietra Bier. Ich fühle mich unglaublich wohl. Den ganzen Strand habe ich für mich allein.
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25. Paddeltag 7 km
Montag 7.7. Bucht von Loto – St. Florent, Camping Aqua Dolce Morgens gegen 5.30 Uhr ist es noch ziemlich frisch. In der Hoffnung bald in St. Florent zu sein esse ich wenig und kann schon 7 Uhr weiter paddeln. Schon nach dem ersten Kap sehe ich eine alte Turmruine und nun weiß ich, dass ich weiter von St. Florent entfernt bin, als ich bisher angenommen hatte. Eine leichte Strömung treibt mich nach Osten. Der Himmel ist anfangs noch überwiegend klar aber später kommen Wolken auf. Obwohl es windstill ist, kündigen die Wolken in den Bergen schon einen Wetterwechsel an.
Als ich gegen 9 Uhr auf den Strand hinter der Insel Roya paddele, kommt kein Jubel über meine Lippen. Still steige ich aus dem Boot, ziehe es ein Stück aus dem Wasser und bin von Dankbarkeit erfüllt, dass ich ohne besondere Vorkommnisse in St. Florent anlanden kann. Keine Selbstverständlichkeit, wie meine bisherige Erfahrung zeigt.
Wenn es morgen noch einmal ruhig sein sollte, werde ich noch ein Stück an der Westküste Richtung Kap Corse weiter paddeln. Wenn es gut läuft, vielleicht sogar um das Kap selbst. Aber das Wetter ist natürlich entscheidend. Am nächsten Tag wehte ein starker Nordwest mit 4 Windstärken in die Bucht. Weiße Schaumkronen bedeckten die See. Eine Weiterfahrt war nicht möglich. Den nächsten Tag packte ich in mein Boot zusammen und bereitete mich auf die Heimfahrt mit der Fähre in Bastia vor. Eine großartige Paddeltour, voller Erlebnisse und Abenteuer, bei der ich die wunderschöne Küste Korsikas kennengelernt habe, ging ihrem Ende entgegen. Nochmals danke ich allen, die mich dabei unterstützt und mir durch viele schöne Gesten aus manch schwieriger Situation geholfen haben. Klaus
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